Entscheiden Sie sich für die Vorsorgeuntersuchung, so empfehlen wir Ihnen, sich vom Hausarzt eine Überweisung ausstellen zu lassen. Daraufhin gibt Ihnen einer der zugelassenen Fachärzte einen Termin für die Darmspiegelung (Koloskopie).
So läuft die Untersuchung ab:
Zu allererst werden Sie zu einer Vorbesprechung gebeten. Punkt für Punkt erklärt Ihnen der Arzt oder einer seiner Mitarbeiter den Ablauf der Darmspiegelung mit dem Endoskop. Es wird Blut abgenommen, um die Gerinnung zu testen. Das ist notwendig für die Entfernung eventueller Polypen.
Für die Untersuchung muß der Darm entleert und sauber sein. Dafür bekommen Sie ein Abführmittel ausgehändigt, das den Darm reinigt. Essen ist in dieser Zeit verboten,
Trinken ist erlaubt. Ratsam ist, sich den Tag der Untersuchung komplett freizuhalten.
Sollte der Untersuchungstermin vormittags sein, beginnen Sie am Nachmittag des Vortages mit dem Abführen. Außerdem empfiehlt es sich, einige Tage vor der Untersuchung keine Nahrungsmittel mit Körnern oder Kernen zu essen – wie Sesambrötchen, Tomate, Gurke etc.
Achtung: Sollten Sie regelmäßig Medikamente einnehmen, so ist deren Wirksamkeit durch das Abführen aufgehoben. Bitte unbedingt daran denken und mit dem Arzt besprechen!
Die Darmspiegelung
Auf Wunsch gibt Ihnen der Arzt eine „Entspannungsspritze“. Daraufhin fallen Sie für kurze Zeit in einen leichten Schlaf, bleiben jedoch ansprechbar und können den Anweisungen des Arztes folgen. Die Untersuchung selbst dauert nur etwa 15 bis 25 Minuten. Viele Patienten verzichten auf die Spritze und verfolgen die Untersuchung auf dem Bildschirm.
Auf der linken Seite liegend, später auf dem Rücken, führt der Arzt den beweglichen, Kleinfinger dicken Schlauch des Video-Endoskops in den Enddarm ein. Ganz vorsichtig, Zentimeter für Zentimeter, wird der Dickdarm untersucht. Nach etwa 110 cm ist das Ziel erreicht: der Dünndarmübergang. Durch Eingabe von Luft entfaltet sich der Darm, krankhaftes Gewebe wird erkannt und mit einer winzigen Zange werden Gewebeproben entnommen. Sollten Polypen gefunden worden sein, so werden auch diese sofort mit einer „elektrischen Schlinge“ abgetragen und für eine Gewebeuntersuchung geborgen.
Meist ist die Untersuchung schmerzfrei.
Nach der Darmspiegelung entkrampft sich der Darm und läßt die künstlich eingegebene Luft ab. Das ist ganz natürlich. Nach einer Ruhepause in der Praxis sollten Sie sich von einem Angehörigen abholen lassen. Selbst Auto fahren oder an gefährlichen Maschinen arbeiten ist für mindestens 6 Stunden verboten wenn Sie eine Entspannungspritze bekommen haben. Essen dürfen Sie jedoch wieder alles. Es empfiehlt sich leichte Kost.
Das Ergebnis teilt Ihnen der Arzt direkt nach der Untersuchung mit; sollten Gewebeproben entnommen worden sein, werden Sie nach etwa 1 Woche von dem Ergebnis unterrichtet. Falls weitere Kontrollen oder Untersuchungen nötig sind, bespricht der Arzt diese mit Ihnen..
Übrigens: Viele Ärzte haben sich selbst untersuchen lassen. Jeder weiß, wie ein Patient sich fühlt. Sie sollten wissen, dass Scham und Angst, so natürlich sie auch sein mögen, überflüssig sind.
Gut zu wissen:
Im Interesse der Patienten werden in den Praxen strengste Hygienemaßnahmen durchgeführt. Zudem kontrolliert zweimal jährlich die Gesundheitsbehörde. Denn
100 % Hygiene ist die Voraussetzung für eine risikoarme Untersuchung.
Risiken der Untersuchung
Jede Untersuchung birgt ein gewisses Risiko. So auch die Darmspiegelung. Risikofaktoren sind z.B. eine Darmvorschädigung durch eine chronische Entzündung oder bei Darmverwachsungen nach einer Operation. Leichte Blutungen können z.B. durch das bewegliche Endoskop entstehen. Auch bei Polypenabtragungen kann es zu Nachblutungen kommen, die nur selten eine Krankenhauseinweisung zur Folge haben. In extrem seltenen Fällen kann es zu Beschädigungen der Darmschleimhaut bis hin zum Einreißen der Darmwand bei vorgeschädigtem Darm kommen.